Die Bandkeramiker

Der älteste Nachweis einer Ansiedlung im heutigen Bründeln

1940/41 wurden bei Ausgrabungen in der Kiesgrube Lauenstein Überreste von der frühen Besiedlung in Deutschland gefunden. Die Funde lassen sich der Epoche der auch als Bandkeramiker bezeichneten Kultur zuordnen. Das lässt darauf schließen, dass die optimale Lage des Dorfes schon vor über 8000 Jahren besiedelt wurde.

Die Bandkeramiker

Die Linearbandkeramische Kultur, auch Linienbandkeramische Kultur oder Bandkeramische Kultur, Fachkürzel LBK, ist die älteste bäuerliche mitteleuropäische Kultur der Jungsteinzeit (fachsprachlich „Neolithikum“) mit permanenten Siedlungen. Diese Veränderung der Lebensgrundlagen wird als „Neolithisierung“ oder auch als „Neolithische Revolution“ bezeichnet. Die LBK fällt in das Frühneolithikum. [1]

Die Träger der Linearbandkeramischen Kultur brachten eine Vielzahl technisch-instrumenteller und wirtschaftlicher Neuerungen mit, so eine Anpassung der Keramikproduktion, verbesserte Werkzeug- und Arbeitsmittelherstellung, Sesshaftigkeit und Dorf, Ackerbau und Viehhaltung, Haus- und Brunnenbau sowie den Bau von Grabenwerken. Es war eine Zeitspanne des wirtschaftlichen Wandels von der extraktiven Wirtschaft zur nahrungsproduzierenden Wirtschaftsweise, die mit dem Aufkommen immobilen Besitzes und der Vorratshaltung für die Gruppenmitglieder einherging.

Die Bezeichnung „Bandkeramik“ führte 1883 der Historiker Friedrich Klopfleisch in die wissenschaftliche Diskussion ein, abgeleitet von der charakteristischen Verzierung der keramischen Gefäße, die ein Bandmuster aus eckigen, spiral- oder wellenförmigen Linien aufweisen. In der angelsächsischen Literatur wird die Linearbandkeramik als englisch Linear Pottery culture oder Linear Band Ware, Linear Ware, Linear Ceramics oder als englisch Incised Ware culture bezeichnet. Weitere Bezeichnungen, wenn auch mehr vom allgemeineren Typus sind: „erste europäische Bauernpopulation/Landwirte“ auch als englisch European Neolithic farmers (ENFs) bzw. Early European Farmer (EEF) und, bezogen auf ihre ursprüngliche Herkunft auch als „anatolische neolithische Landwirte“, englisch Anatolian Neolithic farmers (ANFs). [1]

Die Bandkeramik-Epoche reicht zurück in die Zeit um 5600 bis 5500 v. Chr. Nach heutigem Forschungsstand geht man davon aus, dass die Bandkeramiker aus dem Karpatenbecken nach Mitteleuropa eingewandert sind. Besiedelt wurden zunächst die tief liegenden Löss-Flächen mit ihren fruchtbaren Böden. [2]

Bandkeramiker [2]

Das Ortswappen stammt von den Bandkeramikern

Untersuchungen der Ausgrabungsfunde lassen den Schluss zu, dass das Bründelner Wappen schon aus der Zeit der Bandkeramiker stammt. Die Standardformen der schwarzen, teilweise schön verzierten Töpferware sind Kumpf, Flasche, Butte (eine Flasche mit fünf Querhenkeln) und Schale. Verzierte Keramik wird hauptsächlich durch Kümpfe repräsentiert, die eine geringe Wandstärke aufweisen und aus feinem Ton hergestellt sind. Einen solchen Kumpf bildet das Ortswappen von Bründeln ab.[2]

Gedenkstein Bründeln 1237

Referenzen

[1]: Wikipedia: Linearbandkeramische Kultur (1.10.2023)

[2]: myheimat: Bandkeramiker in Bründeln (1.10.2023)